Mein erster Beitrag
Einleitung:
Dies ist der erste Blogartikel, den ich zu einem sehr persönlichen und herausfordernden Thema verfasse: meiner Misophonie. Als berufstätige Frau Mitte 30, Ehefrau und Mutter einer Tochter, habe ich im beruflichen und privaten Umfeld viele Herausforderungen zu meistern. Doch seit meiner Pubertät begleitet mich ein unsichtbares Leiden – die Misophonie. Diese neurologische Erkrankung beschreibt eine extreme emotionale Reaktion auf bestimmte Geräusche, die für Betroffene unerträglich werden können.
In diesem ersten Beitrag teile ich meine aktuelle Erfahrung und meinen Versuch, Linderung durch eine Selbsttherapie mit medizinischem Cannabis zu finden. Ich bin nervös und ehrlich gesagt unsicher darüber, ob diese Strategie mir oder anderen Betroffenen helfen kann. Doch ich habe beschlossen, einfach zu beginnen und über meine Hochphase der Misophonie sowie die Schritte zu berichten, die ich derzeit unternehme.
Entwicklung der Misophonie:
Die Misophonie begleitet mich seit meiner Jugend. Die Krankheit entwickelte sich schleichend und äußerte sich in intensiven emotionalen Reaktionen auf alltägliche Geräusche. Was für andere Menschen bloß Hintergrundrauschen ist, wird für mich zur unerträglichen Belastung, die mein Sozialleben und meine Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
Mehr zu meinem persönlichen Verlauf
Ein Urlaub, der alles veränderte:
Vor meinem letzten Urlaub, einer wohlverdienten zweiwöchigen Auszeit, hatte ich es geschafft, meine Misophonie einigermaßen zu kontrollieren. Doch an meinem letzten Arbeitstag vor den Ferien stieg mein Stresslevel durch unerwartete Ereignisse ins Unermessliche. Dieser Stress setzte sich im Urlaub fort und katapultierte mich in eine emotionale Krise. Mein Unwohlsein verschärfte sich derart, dass selbst kleinste Geräusche, wie das Trinken oder der bloße Lidschlag, unbeschreibliche Wut in mir auslösten. Es wurde mir bewusst, dass dieser Zustand untragbar war und eine Veränderung nottat.
Der Entschluss zur Selbsttherapie:
Angesichts meiner verzweifelten Lage entschied ich, die Selbsttherapie mit psychoaktiven Substanzen in Betracht zu ziehen – konkret mit medizinischem Cannabis. Dieser Schritt ist jedoch nur ein Teil meines umfassenderen Ansatzes zur Bewältigung der Misophonie. In der Vergangenheit habe ich zahlreiche andere Strategien erprobt, die mir in unterschiedlichem Maße geholfen haben. Dazu mehr in späteren Beiträgen. Die neuesten Entwicklungen in Deutschland ermöglichen es, medizinisches Cannabis unter ärztlicher Aufsicht auf Privatrezept zu erhalten. Mir war es wichtig, dass ich nur Substanzen konsumiere, die einer strengen Qualitätskontrolle unterliegen. Das medizinische Cannabis bot mir diese Sicherheit.
Die ersten Schritte:
Während ich im Ferienhaus am Meer saß, informierte ich mich intensiv über die Möglichkeiten und Wirkungen des medizinischen Cannabis. Mir wurde schnell klar, dass es viele verschiedene Zusammensetzungen und Wirkungen gibt, je nach Pflanzensorte und Cannabinoid-Profil. Mit dieser neu gewonnenen Erkenntnis organisierte ich bereits im Urlaub eine Sprechstunde, um das Rezept für medizinisches Cannabis zu beantragen.
Erste Erfahrungen:
Zurück zu Hause, erreichte mich bald meine erste Lieferung. Mit meinem Partner an meiner Seite, der diesen Prozess unterstützend begleitete, begann ich die Therapie. Es war ein bedeutender Schritt, und ich möchte meine Erfahrungen mit der Misophonie und dem Umgang mit medizinischem Cannabis in diesem Blog teilen. Dies ist der Beginn einer Serie von Einträgen, die meine weiteren Erfahrungen und Erkenntnisse beleuchten werden. Ich werde auch auf die Vielzahl von Strategien eingehen, die ich zuvor erprobt habe, um ein umfassendes Bild meiner Reise mit Misophonie zu zeichnen.
Fazit:
Ich hoffe, dass mein offener und ehrlicher Bericht über meinen Umgang mit Misophonie und die Selbsttherapie mit medizinischem Cannabis anderen Betroffenen als Anregung und Mutmacher dient. Es gibt viele Wege, das Leben mit Misophonie zu verbessern, und es lohnt sich, den eigenen individuellen Pfad zu finden.